Dieses Kapitel über das Schielen schreibe ich auf Grund theoretischer Schlussfolgerungen, die ich durch eine jahrelange praktische Beschäftigung mit der SMT® gezogen habe. Ich hatte aber leider noch keine Gelegenheit, meine Schlussfolgerungen für das Schielen in der Praxis zu überprüfen. Aber ich bin überzeugt, dass auch das Schielen eine Folge von Wirbelsäulenschäden und den damit verbundenen Nerveneinklemmungen ist.
Beim Schielen weicht das Auge zur Mitte, also zur Nasenwurzel, oder nach außen, zur Schläfe hin, ab. Jetzt trifft das ins Auge einfallende Licht nicht auf den Punkt des schärfsten Sehens, sondern auf andere Netzhautareale, wodurch es zu einer Sehschwäche kommt.
Die Ursache für das Schielen ist eine Fehlfunktion der Muskeln, welche die Augenstellung bestimmen. Somit vermute ich aus Sicht der SMT®, dass das Schielen durch eine vegetativ-meridian ausgelöste Verspannung des M. rectus lateralis (dreht das Auge nach außen zur Schläfe hin und korreliert mit dem Gallenblasen-Meridian) und des M. rectus medialis (dreht das Auge nach innen zur Nasenwurzel hin und korreliert mit dem Blasen-Meridian) entsteht.
Ich glaube, für ein Schielen nach außen ist eine Schädigung des Gallenblasenwirbels (Th4 SMT®) und für das Innenschielen eine solche des Blasenwirbels (L3 SMT®) verantwortlich.
Es ist nämlich so, dass der Gallenblasen-Meridian (Th4 SMT®) in seinem Verlauf Kontakt zum M. rectus lateralis und der Blasen-Meridian (L3 SMT®) zum M. rectus medialis hat.
Die Gallenblase gehört zum Funktionskreises Gallenblase (Th4 SMT®)/ Leber (Th5 SMT®)/ Augen und Zunge (C2), der über den 2. Halswirbel zum Funktionskreis Herz (Th2 SMT®)/ Dünndarm (Th12 SMT®)/ Zunge und Augen (C2) verschaltet ist.
Die Blase gehört zum Funktionskreises Blase (L3 SMT®)/ Nieren (Th10 SMT® u. Th11 SMT®)/ Ohren und Zähne(C3).
Es wäre interessant zu untersuchen, ob Kinder mit Schäden am Gallenblasenwirbel mehr zum Außenschielen und Kinder mit Schäden an den Wirbeln und Organen des Funktionskreises Blase (L3 SMT®)/ Nieren (Th10 SMT® u. Th11 SMT®)/ Ohren und Zähne(C3) mehr zum Innenschielen neigen.
Ich habe im Laufe der Jahre den Eindruck gewonnen, dass das Innenschielen häufiger vorkommt als das Außenschielen. Das mag damit zusammenhängen, dass Schäden am Blasenwirbel meist stärker ausgeprägt sind, weil die Skoliosenentwicklung im Bereich der Lendenwirbelsäule stärker ausfällt und damit direkt auf die Beckenschäden reagiert.